Digitale Reinszenierung von Manufacturing Race, einer Ausstellung über die Geschichte und Erinnerungen an die koloniale Vergangenheit eines Gebäudes.
Bereits in den Jahren 2014 und 2015 lief das Ausstelllungsprojekt Manufacturing Race an verschiedenen Orten und beleuchtete – mit besonderen Fokus auf die Rolle der Wissenschaft – durchaus erfolgreich die bisher kaum aufgearbeitete Kolonialgeschichte Deutschlands.
»Die deutsche Kolonialzeit war kurz, aber leider sehr intensiv«Bilgin Ayata, Politik-Dozentin
Auch wir finden (das wurde uns schnell klar), dass dieses Thema sicherlich mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit verdient hat.
Wir wollten die Reinszenierung nutzen eben diesen Prozess zu unterstützen, indem wir die nun digitalen Mittel nutzen die Materie greifbarer zu machen. Wir wollten die Idee der „Digitalen Ausstellung“ herausfordern und eine passende Darstellung des Themas finden.
Die Ausstellung gliedert sich in zwei Hauptkapitel – „Manufacturing Race“ sowie „Contemporary Memories“ – wobei beide mit weiteren Unterkapiteln versehen sind. Wo beim ersten Kapitel Texte und damit das Editoriale im Vordergrund stehen sollte, so ist das zweite Kapitel wesentlich multimedialer angelegt. Dort werden seitens der AutorInnen Audio-Snippets (via Soundcloud) und Videomaterialen (via Vimeo) eingebunden.
Da Kapitel und Inhalte aufeinander aufbauen, bestand seitens des Teams der Wunsch nach einer möglichst linearen Navigation. Auf den ersten Blick scheint dieser Wunsch im Widerspruch zum Konzept des Webs an sich zu stehen denn: Das Web favorisiert ganz klar Nonlinearität und verknüpft mittels Hyperlinks Inhalte assoziativ.
Unsere Lösung verbindet beide Ansätze: Die Kapitel sind visuell klar voneinander getrennt und entsprechen jeweils einer Seite (liegen sich gegenüber). Nach dem Einstieg in ein Kapitel kann frei in den Unterkapiteln navigiert werden. Ein Wechseln zum jeweils anderen Kapitel ist durch einen bewussten „Ausstieg“ und den Weg über die Startseite möglich.
Bereits im Intro der Startseite, machen wir durch die Übersetzung des (ursprünglich gedruckten) Plakats in den dreidimensionalen Raum, sowie der Animation klar, dass die BesucherIn keine reine Reproduktion der (analogen) Ausstellung nur mit anderen Mitteln erwartet. Diese Ausstellung wird die neuen (digitalen) Mittel nutzen um eine Vertiefung der Inhalte zu erreichen.